
Hecklingen l Die Sirene in Hecklingen heult auf. Kameraden der Feuerwehren rücken Sonnabendabend aus. Zu diesem Zeitpunkt lodern die Flammen bereits. Das Tor zum Gelände der Zuckerfabrik ist angeschmolzen und schon beschädigt, als die Helfer eintreffen.
Das brennende Gebäude befindet sich gleich hinter einer zerfallenen Baracke auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik, die unmittelbar an der Hauptstraße liegt. Auf der anderen Straßenseite stehen Häuser.
Gegen 18.15, erzählt ein Mann, der genau gegenüber wohnt, sei er von einem Spaziergang nach Haus gekommen. Da sei noch alles ruhig gewesen. Dann habe er nach 20 Uhr die Feuerwehren gehört und sei nach draußen geeilt. „Da habe ich schon die Flammen hochschlagen sehen“, erinnert er sich.
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Bürgermeister Uwe Epperlein wohnt ein Stück weiter weg, aber ebenfalls in der Nähe. Er kommt Sonnabend in der Nacht von einer Feier aus Magdeburg zurück. Da brennt die Halle auf dem Gelände der alten Zuckerfabrik, die einem Landwirt aus dem Ort gehört, schon lichterloh.
Marlene Schlichting, die ein Stück weiter oben wohnt, erzählt, dass sie ihre Kinder gegen 20.30 Uhr ins Bett brachte. „Meine Mädchen haben das Feuer aus dem Fenster gesehen. Alles stand in Flammen.“ Die Kinder hätten Angst gehabt, dass das Feuer näher kommt, erzählt die Hecklingerin, dass sie die Töchter beruhigt hat.
Kurze Zeit später sollen sich viele Augenzeugen in der Nähe versammelt haben. Etliche Anwohner der Staßfurter Straße laufen zur Zuckerfabrik, schauen, was passiert ist.
Am Sonntag wird die Straße offiziell vom Hecklinger Stadtbaubetrieb abgesperrt. Die Stadt kümmert sich um die Verpflegung der Helfer.
Diese sind auch jetzt noch vor Ort. Nach dem Großbrand der mit Stroh gefüllten alten Lagerhalle wird das Feuer nach Einschätzung von Stadtwehrleiter Steffen Bruchhardt mindestens noch eine Woche brennen. „Wir lassen es kontrolliert abbrennen“, erklärte er. In dieser Zeit ist ein Absicherungstrupp immer 24 Stunden vor Ort. „Wir fahren im Moment Schichtdienst“, erklärt Bruchhardt, dass immer sechs Helfer da sind. Das heißt, die vier Ortswehren wechseln sich von sieben bis 18 Uhr und nachts von 18 bis sieben Uhr ab.
Das stelle die Kameraden und ihre Arbeitgeber vor große Herausforderungen. Dennoch sei die Hilfe der ehrenamtlichen Mitglieder auch bei so einem großen Einsatz gegeben. Die Stadtwehren würden das Einsatzgeschehen untereinander organisieren, heißt es.
Am Sonnabendabend und in der Nacht zum Sonntag rücken alle vier Ortswehren der Stadt Hecklingen aus. Zusätzlich wird Verstärkung der Ortsfeuerwehr Staßfurt angefordert. 63 Kameraden helfen alles in allem mit.
Gestern sind Rauchwolken der noch brennenden alten Lagerhalle von weitem zu sehen. Die Staßfurter Straße muss weiter gesperrt bleiben. Wann die Umleitung aufgehoben wird, hängt davon ab, wie lange die Löscharbeiten noch andauern. „Die Sperrung muss aufrecht erhalten bleiben, so lange das Stroh abbrennt.“ Denn ein Hydrant befinde sich auf der anderen Straßenseite, erklärt Bürgermeister Uwe Epperlein auf Nachfrage.
Aktuell geht es den Hilfskräften vor Ort weiter darum, das Gebäude zu belüften, damit das Feuer schneller abbrennt und nicht langsam lodert. Hier unterstützte am Sonntag auch das Technischen Hilfswerk. Denn das Gebäude soll schon vor dem Brand einsturzgefährdet gewesen sein.
Bei dem Einsatz handelt es sich nach Auskunft des Stadtwehrleiters um den größten Brand seit ungefähr 15 Jahren in Hecklingen. Damals brannte schon einmal eine Halle auf dem Gelände der alten Zuckerfabrik. Auch damals dauerten die Löscharbeiten rund eine Woche.
Zur Ursache des aktuellen Feuers verweist die Feuerwehr auf die Polizei. Die Beamten waren in der Alarmierungsnacht vor Ort, können eigenen Angaben zufolge die Ermittlungen aber erst wieder aufnehmen, wenn der Brand abgelöscht und die Temperaturen zurückgegangen sind. Auch dann müsse noch geschaut werden, ob die Spurensicherung in das Objekt rein könne, erklärt der Pressesprecher der Polizei im Salzlandkreis Klaus Peter Schneider. „Wenn es einsturzgefährdet ist, können wir kriminaltechnisch niemanden hinein schicken“, erklärte er. Es bleibe abzuwarten, wie weiter vorgegangen werden könne, so Schneider gestern sinngemäß.
September 08, 2020 at 05:01AM
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Strohlagerbrand Feuer aus dem Fenster gesehen - Volksstimme
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